Ich habe mich beim Ständerwerk entschieden, kein Baumarkt-KVH-Holz zu nehmen. Denn das schnelle Trocknen zerstört die Holzstruktur und macht es brüchig und weich. Ich wollte schweres, festes Holz haben, darum entschied ich mich für frisch gesägte, nicht imprägnierte Kiefer direkt hier aus einem nahegelegenen Sägewerk.
Frisches, ungehobeltes Holz ist natürlich auch weitaus billiger - aber eben auch sehr viel schwerer zu verbauen. Die Lagerung muß gerade am Anfang sehr luftig sein: eine einzige Nacht unter einer Plane im Sommer bescherte mir viel Schimmel und über eine Woche Arbeit, diesen Schimmel wieder zu entfernen. Das zweite Problem der Feuchtigkeit ist, daß sich das Holz beim Trocknen noch bewegt und sich erheblich verziehen kann, solange es nicht eingebaut ist. Jeder kleine Montage wird mit krummen Holz sehr viel aufwändiger und komplizierter. Ich würde dringend davon abraten, sägefrisches Holz für einen Hausbau zu nehmen, wenn man Holz nicht wirklich liebt.
Hier ist mein erstes Tagebuch, wie ich das Ständerwerk gebaut habe, der aktuellste Eintrag steht immer oben. Die Arbeiten vorher sind im Tagebuch Chassis, die nachfolgenden im zweiten Tagebuch des Ständerwerks.
Gestern wurde eine Legende geschrieben in Berlin: Zusammen mit Melanie und meinem kleinen Bruder habe ich die Dachkonstruktion gebaut - ja, eigentlich wäre gestern Richtfest der Olga gewesen, es
war nur keine Kraft mehr dafür.... und weil es so eine Freude gemacht hat, hier ein ausführlicher Bericht:
Bevor es richtig hell wurde, habe ich mit meinem extra dafür gekauften Trapezwagenheber das Chassis halbwegs waagerecht hingestellt, um mich auch ein bisschen nach
der Wasserwaage richten zu können. Der Wagenheber knisterte bedenklich - aber ich habe ihm das zugemutet. Dann habe ich das kleine Hilfsdach abmontiert und das Hilfsdach meiner langen Balken. Die
Eckpfeiler hatte ich ja schon zurechtgesägt, die Sparren waren bereits angeschrägt und wurden dann von Melanie alle einzeln getauft und die schrägen Abschnitte beschriftet.
Wir setzten die Eckpfeiler senkrecht auf die Außenschwellen und befestigten sie hilfsweise. Dazu hatte ich mir ein extragroßes Geodreieck aus Latten gebastelt. Dann wurden die Fußfetten
aufgesetzt und fest verschraubt. Zu dritt ging das trotz der 7m Länge recht einfach und war zum Frühstück fertig.
Wir haben dann die Sparren unten 1,5 cm ausgeklinkt und aufgesetzt, vorgebohrt und von oben mit ordentlichen 140 Tellerkopfschrauben auf die Fetten verschraubt. Ich denke, das ist etwas oversized
- aber irgenwie schien es mir so richtig. :-)
Zum Schluß schraubten wir paar OSB-Platten auf das Dach um eine Unterlage für die Folie zu haben. Auch die Wände hängten wir provisorisch zu, indem ich meine große Dachplane halbierte. Das werde
ich morgen nochmal ordentlich machen. Es war schon stockdunkel, als wir endlich Mittagessen und Abendbrot nachholten - aber es war ein verdammt glücklicher Tag für mich: vergessen die ganzen
Mühen, endlich ein umbauter Raum, in dem ich ab sofort bei jedem Wetter bauen kann. Ich empfehle das ausdrücklich zur Nachahmung!
Kosten aktuell: 2251 Euro
Weil ich nicht schlafen konnte, habe ich die Gelegenheit genutzt, mir den Dachaufbau genauer zu überlegen. So ganz weiß ich noch nicht, was außen auf das Dach kommt, aber das wird mir dann schon
einfallen.
Heute nachmittag nutzte ich die Zeit, meine Sparren zu sägen. Dazu baute ich mir eine Schablone und sägte 12 Stück, daß der Abstand ca 60cm betragen wird. Dabei habe ich meine Idee umgesetzt,
das, was ich absäge, einfach wieder auf den Sparren draufzulegen. Nun müssen die Sparren unten noch ausgeklinkt werden für die Fette.
Kosten akutell: 2251 Euro
Nachdem ich die Höhen von Olga errechnet habe, konnte ich heute mit den vier Eck-Ständern fortfahren. Einfach nur ich, der Fuchsschwanz, Winkel und Stift - herrlich!!
So ein bißchen nervös macht es ja schon, irgendwo was abzusägen, was dann nicht einfach so wieder dran geht. :-)
Kosten akutell: 2251 Euro
Olaf (siehe Netzwerk) besuchte uns mit einer Freundin und wir schauten uns ein potentielles Grundstück an. Ist das abgefahren, wenn sich
Zukunftsträume mit der Wirklichkeit treffen. Und weil ich so hoch oben war, habe ich zum ersten Mal die Höhe meiner Ständer errechnet. Dazu musste ich den Dachaufbau einmal hinlegen, um "vor Ort"
die Höhe meines Satteldaches zu messen. Ich habe mich ganz spontan für Sattel entschieden, immerhin läuft das Wasser ab und notfalls ist es auch kein echtes
Problem, mit einem entsprechenden Aufbau noch ein zweites Stockwerk draufzupflanzen.
Dann ging es ganz einfach: 400 (Fahrzeughöhe nach Stvo) abzüglich Transporthöhe (1,23 m), Sicherheitsabstand, Boden und Dach = Ständerhöhe von 1,97 m. Ich errechnete, daß ich bei einem
Bodenaufbau von 22mm plus Teppich immerhin noch rund 2,02 m Höhe im Raum habe. Ich finde das gemütlich und praktisch: kann ich doch alle Kabel an der Decke einfach so anbringen. :-)
Kosten aktuell: 2251 Euro
Ich habe heute nachmittag 3 Stunden Zeit bei Sonnenschein gehabt. Ein Traum! Also habe ich den Schwellenrahmen endlich fertig bekommen: die erste und letzte
Schwelle abgestützt. (gegen Durchbiegung) Da ich das bei der Holzberechnung vergessen habe, mußte ich auf dünnere Balken zurückgreifen, die ich vor Jahren mal aus einem Container herausgefunden
hatte. Und weil Melanie mir gerade zuschaute und die Sonne so schien, habe ich noch schnell den ersten der vier äußeren Ständer meiner Rahmenkonstruktion unten eingepasst. Das hat mir großen Spaß
gemacht. Zum ersten Mal wird deutlich, wie groß mein Haus wird. Nach meinem Dafürhalten werde ich die Decke etwa berühren können.
Kosten akutell: 2251 Euro
Ich nutzte ein paar schöne Sonnenstunden, um die erste und letzte Querschwelle einzupassen und das Gitter insgesamt am Chassis festzuschrauben. So ein 24er Maulschlüssel und M16 Schrauben sind wirklich vertrauenserweckend!
Bei der Gelegenheit habe ich auch die Zapflöcher an den Längsschwellen mit Dübeln geflickt. Ich kam dabei recht buchstäblich an die Grenzen: zwischen Haus und Olga war die Bohrmaschine fast zu lang - ich musste das Fallrohr kurzzeitig demontieren, um die Schrauben an der Ecke setzen zu können.
Nun fehlt noch eine Versteifung am Anfang und Ende - dann ist das "Fundament" soweit fertig und ich kann in die Höhe bauen. Ich will mit den Ecken anfangen! :-) Freue mich schon!
Kosten aktuell: 2251 Euro
Ein wunderbarer Bautag! Nachdem ich das Bodenschwellengitter genau mittig positioniert hatte, habe ich alle Schwellenzapfen mit 10er Buchendübeln in den Zapfen befestigt: eine schöne Arbeit und
ich habe vor Freude viele Fotos gemacht.
Dann begann ich mit dem Verschrauben der Querschwellen mit dem Chassis: passte wider Erwarten, zwei von acht M16 Schrauben sind schon montiert. Ich muß überlegen,
ob ich noch längere Schrauben kaufe und diese ersetze, denn das Ausklinken der Querschwellen scheint mir viel zu tief. Außerdem wären bei einem mobilen Haus wohl selbstsichernde Muttern
angemessen.
Da meine fliegende Plane sowieso demnächst zu tief ist, habe ich sie demontiert und ein kleines Behelfsdach auf die Schwellen gebaut.
Ich probierte auch noch aus, die Zwangslüftung der Bodenisolierung rund um die Zapfen zu minimieren, für die Spalte ist mir aber nichts gutes bisher eingefallen.
Kosten aktuell: 2231 Euro
Ein großer Moment heute: plötzlich waren alle Zapfen fertig und ich war sehr aufgeregt, ob das denn nun alles so passen würde, wie ich es geplant hatte? Es ging darum, die Längsschwellen etwa 1cm
anzuheben und dann gleichzeitig auf die 20 Zapfen zu stecken.
Es passte! Glücklich lief ich um meine Olga herum. Ich sicherte 6 Verbindungen mit einem Nagel. Dann Besuch: Olaf war der erste, den ich über mein stetig wachsendes Netzwerk kennengelernt hatte.
Am Abend hob ich die Schwellenkonstruktion an vier Ecken an, und strich den Stahlrahmen an der Auflage nochmal mit Bitumenfarbe ein, um ganz sicher gehen zu
können, daß da nichts rostet unter dem Haus. Da ich aufgrund der Größe des Bodengitters vor Ort bauen mußte, war die Oberfläche des Stahlrahmens etwas zerkratzt. Wichtig ist mir gewesen, daß sich
die Last der Wände auf die gesamte Brücke verteilt, darum habe ich die Querschwellen alle in einem ca 3 Grad Winkel ansteigend eingepasst, daß sich jetzt ohne Last die Längsschwelle sogar etwas
anhebt. Die Lücke werde ich mit Hanfdichtband schließen.
Kosten aktuell: 2203
Das Einzapfen der Querschwellen des Bodengitters ist eine wunderschöne Arbeit - genau das, was ich mir mit meiner Olga vorgestellt habe. Überall Holz, etwas rumspielen, rechter Winkel, Stichsäge und Stechbeitel.
Die Querträger werden links und rechts begrenzt von den Längsschwellen, in denen sie eingezapft sind, um auch seitliche Kräfte aufnehmen zu können - immerhin muß das Haus transportabel sein. Ich
sägte die Zapfenhöhe etwa 4mm zu hoch, sodaß die Last der Längsschwelle zum großen Teil auf den Querschwellen zu liegen kommt und eben nicht auf dem äußeren Rand der Wechselbrücke liegt. Auf den
ersten drei Fotos habe ich das Verfahren getestet. Ich probierte auch das Spalten der Zapfen mit einem Keil, um sie fest mit den Längsschwellen zu verbinden. Das klappte nicht so gut, wie ich
dachte. Also werde ich wohl dübeln.
Mir wurde heute mit großer Betrübnis klar, daß das Haus nicht mehr bis zum Winter hinzustellen ist. Es ist nicht zu schaffen, wenn nicht eine Hilfe vom Himmel fällt. Vor meinen Augen sehe ich mit
Schrecken, wie der kommende Schnee unter der Flatterplane durchgeblasen wird und auf meinem Bodengitter liegt. Es ist einfach zu viel Arbeit, um es mal am Wochenende fertig zu machen. Von 20
Verbindungen habe ich heute gerade 6 geschafft. Freitag ist mein letzter Tag, wo ich noch einmal bauen kann, dann ist Geldverdienen angesagt. Schade, ich schaue so gerne abends auf mein Werk
zurück und sehe, was ich geschafft habe. In der Schule gibts da nicht viel zu sehen...
Kosten aktuell: 2203 Euro
Das Fundament meines kleinen Hauses soll ein Gitter aus Querträgern sein, die die Last (vor allem der Wände) gleichmäßig auf die Brückenbreite verteilen.
Ich wählte ein ungleichmäßiges Gitter, weil mir die Auflage auf den Stahlträgern wichtiger war als gleiche Abstände für den Fußboden. Die Längenabstände hatte ich schon auf die langen
Randschwellen übertragen, als die OSB-Platte noch nicht drauf war. (Tagebuch Chassis)
Ich habe nicht die Technik für schöne Löcher (Vibrationssäge), also habe ich sie einfach angezeichnet und in die Ecken 4 Löcher gebohrt. Dann habe ich für die Stichsäge ein extralanges Sägeblatt
gekauft und damit die Löcher ausgesägt. Leider ist der schwenkbare Tisch der Säge schräg geworden und ich habe es zu spät gemerkt. Nun werden die Löcher immer schiefer. Naja, wird sehr sehr
lustig beim Einpassen der Querträger - aber es ist sowieso kein einziger Balken maßhaltig, nach diesem wilden Trocknungsvorgang hier im Garten.
Kosten aktuell: 2203 Euro
Heute wurde die Wechselbrücke auf den Namen "Olga" getauft. Ja - Olga, weil sie so groß und schwer ist und so unpoliert aber doch auch so gastfreundlich sein will. Es war ein großartiges Fest. Danke für Euer Kommen!
Aus meiner Taufrede:
"Olga, Du sollst unendlich gastfreundlich werden!
Olga, Du bist mein größtes Projekt.
Olga, Du hast mich schon viel Überwindung gekostet, Du hast mir viele Steine in den Weg gelegt - und Stahl ins Auge...
Ich hoffe auf unsere gemeinsame Zukunft. Es ist zwar völlig unklar, wie es weitergeht, aber... auf Dich, Olga!"
Und es gibt noch ein kleines Bild von Olga in unserem Garten aus der Vogelperspektive...
Kosten aktuell: 2191 Euro
Zum Glück war kein großer Schaden sichtbar und die Platte trocknete schnell ab. Die Fugen habe ich versetzt und wasserfest verklebt, wie es sich gehört. Da die Stahlträger sehr verbogen waren, habe ich die Platte in ein Pattex-Universal-Silikon Bett eingelegt. Das ist teures Zeug (44 Euro für 4l) - aber es war genau das, was ich mir vorgestellt habe. Es härtet so langsam aus, dass Korrekturen noch möglich sind und ist wetterfest.
Und meine schönen Schrauben M16 für die Befestigung der Schwellen am Chassis sind auch gekommen... süße kleine Schräubchen!
Kosten akutell: 2191 Euro (plus Handyreperatur)
Einbau der ersten OSB-Platte abgeschlossen! (untere Seite) Ich passte die Platte spät am Abend ein, und legte sie in ein Silikonbad, um die unterschiedlichen Höhen der Stahlträger auszugleichen.
Gerne hätte ich auch ein Foto davon gepostet - aber heute Abend tobte ein Unwetter. Ich rannte im dunkeln raus und versuchte im Regensturm mein Haus zu retten. Der Wind war so doll, daß er mein
Planendach auf die frisch eingebaute Platte drückte. Nun werde ich morgen sehen, ob die Platten aufgequollen ist und mir ein neues Handy besogen. Heute kann ich nichts mehr tun, es regnet immer
noch.
Kosten aktuell: 2191 Euro
Weil die 12mm OSB-3 gerade bei Hellweg auf 3,45/qm herabgesetzt waren, habe ich einen größeren Schwung geholt. Bedingt durch mein Budget werde ich diese
Platten auch für die Wände nehmen. Mein Hänger, der so alt ist wie ich, ächzte und stöhnte, trotzdem hat er - wie das hier so üblich ist - einfach seinen Job
gemacht. Insgesamt waren das rund 370 kg, die da schräg auf der Ladekante liegen und ich empfehle dringed, das nicht nachzumachen. Ich hatte wohl gesehen, daß das riskant ist - aber dann habe ich
mich wie so oft beim Bau entschieden, es einfach zu versuchen.
Abends kam Herr Dohn vom BMS Baumfällservice Rehfelde und brachte mir einen Laster voll sägefrischem undbehandelten Holz. Ich hatte mir das Sägewerk angeschaut und auch mein Holz, als es noch auf einem meterhohen Berg von dicken Stämmen lag. Mir gefiel das Mass "sechs auf zwölf" irgendwie sehr und als sich herausstellte, daß 7 m Balken problemlos zu transportieren seien, hatte ich gleich meine Bestellung aufgegeben:
8 Balken 6x12 von 7 m
50 Balken 6x12 von 2,50 m
8 Balken 6x12 von 3,50 m
Hier zeigte sich mein Platzproblem: ich mußte die Balken mehrfach umstapeln. Sie hatten schon in der ersten Nacht zu wenig Luft und schimmelten - obwohl es mitten im Sommer war. Die 7m-Balken passten nur unter die Olga und behinderten täglich meine Arbeit. Ich habe dann später immer wieder neue Lösungen finden müssen, sie zu lagern.